Pilgerschätze – Handwerk und Kultur
„Kendi“, Pilgerflasche in Halbmond-Form aus Jingdezhen, Ming-Zeit, China, Ende 15. Jh., für den islamischen Markt in Form eines Halbmondes, die Enden mit blütenförmigen Spitzen besetzt, langer Röhrenhals mit erweiterter Mündung und seitliche Gießtülle, Blau-Weiß-Porzellan, dekoriert mit rankenden Lingzhi-Pilzen und Ornamentfeldern, 14,5 x 21 x 8,5 cm.
Nachweis: Auktionen in Heidelberg, Kunst & Kuriosa, Rischerstraße3, 69123 Heidelberg.
Bildnis des Lüneburger Bürgermeisters Heinrich Toebing mit Bisamapfel in der Hand (Ausschnitt), Oberes Gewandhaus Rathaus Lüneburg, im Bild datiert 1586.
Der Bisamapfel ist aus zwei, durch eine Ösenschraube verbundene Halbschalen zu einer Kugel zusammengefügt und hängt an einem Silberring. Er ist mit durchbrochenen Rosetten verziert. Zwei Rosetten sind nicht durchbrochen und zeigen zwei eingravierte Wappen, rechts das Toebingsche mit der Beischrift H.C.T., links ein unbekanntes mit der Beischrift H.J.O.
Bisamäpfel dienten zur Aufnahme von sogenannten Bisam- oder Moschus-Kugeln. Solche zu fester Konsistenz gemischten verschiedenen Ingredienzen wurden nicht nur des Wohlgeruchs wegen, sondern auch zum Zweck der Gesundheitsförderung auf der Kleidung getragen, so auch von Pilgern.
Literatur: Leitfaden durch das Museum, Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg, 1970, S. 118.
Tätowierungen für Bethlehem-Pilger, wie sie im 17. und 18. Jhdt. populär waren.
Bildnachweis: Jürgen Krüger, Die Grabeskirche zu Jerusalem. Geschichte - Gestalt - Bedeutung, 2000, Abb. 199.
Hierzu auch ein Video: Tätowierungen für Jerusalem-Pilger auf dem youtube-Kanal des Museum Lüneburg. (Bei Aufruf werden Daten an youtube übermittelt.)