Elbpilgerweg: Pilgerkarte

Kloster Medingen

Blick auf das Kloster Medingen, Bad Bevensen
Kloster Medingen, Bad Bevensen

Der Überlieferung nach gründete im Jahre 1228 Bruder Johannes mit drei Nonnen in Wolmirstedt in der Nähe Magdeburgs ein Zisterzienser - Nonnenkloster. Ein weiteres Kloster wird später in der Nähe des Ilmenauufers errichtet. Die Überlieferungen von einer Versorgung der Pilgerinnen und Pilger im Kloster Medingen sind nur spärlich. 1313 wird das erste Mal über die Betreuung von Kranken durch Laienschwestern berichtet. In den Jahren 1396-1397 erscheinen Nachrichten über Ausbesserungen am Siechenhaus.

Einen sicheren Anhaltspunkt über das Pilgerphänomen in dieser Region erhalten wir aus dem Reisebericht des päpstlichen Legaten Raimund Peraudi von Bertrand (geb. 28. Mai 1435 in Sugéres, Bischof von Gurk, Kardinalund päpstlicher Legat). Damit wird der Blick von lokalen Ereignissen abgelenkt,hin zu europäischer Geschichte und der Pilgetradition im Zeichen des heiligenKrieges. Kurz vor der Einleitung der Reformation reiste er von Süddeutschland kommend in das Heidegebiet, wo er auch in Uelzen in einer großen Prozession um zwei Uhr am Nachmittag empfangen wird. Hier gewährt er den herbeiströmenden Pilgern, zu denen auch die Nonnen des Zisterzienserklosters gehören, den Ablass.

ein goldener, reich verzierter Stab mit einem schlaufenförmigen oberen Ende, von dem allerlei Zierrat hängt
Der Äbtissinnenstab

Der Äbtissinnenstab: 1494 wurde die Goldschmiedearbeit vom Meister Hemen Worm erarbeitet. Die edelsteinbesetzte Krümme umschließt Maria (dem Betrachter zugewandte Seite) wie den Hl. Mauritius im Strahlenkranz. Die Verehrung des Hl. Mauritius deutet auf die Zugehörigkeit zu Magdeburg hin. Das Heldentum des Heiligen, dass ihn zum Vertreter der siegreichen Kirche erhebt, der „milita Christi“, wurde von Ritterorden oder Kreuzfahrern verbreitet.

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