Stendal
Zu den Einzugsgebieten zählen Stendal und Jerichow sowie Havelberg. In diesen wunderbaren Städten entlang der Elbe sind die Zeichen der Pilgerzeiten noch wiederzuentdecken. Der Verehrung des Jacobus wurde frühzeitig eine Kirche in Stendal geweiht. Seine besondere Ausprägung als "Kanzelhalter" erhielt er zur Reformationszeit. Pilgerampullen zeigen gelegentlich auf Vorder- und Rückseite charakteristische Kennzeichen, deren künstlerisches Thema sich auf den Ort Jerusalem bezieht. Die an der Elbe und in Stendal aufgefundenen Tonflaschen geben im Vergleich dazu keine abbreviaturhafte Wiedergabe, die in unmittelbarem Zusammenhang zum Kreuzzug stehen. Es sind schlicht gefasste Tonscherben, handgedreht, die mit einem ebenfalls handgedrehten Deckel auf der offenen Seite den Abschluss bilden. Die Feldflaschen zeigen eine weitestgehende übereinstimmende Größe und Form. Die in Stendal, Lenzen und auch Burg aufgefundenen Flaschen dienten vermutlich dem Zweck, Getränke auf längeren Wegen mitzuführen. Neben dieser Funktion konnten sie Gegenstände wie heiliges Öl, gesegnetes Wasser aber auch heilige Erde aufnehmen.
© Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle